Erfolgreich vor der Industrie pitchen – wie deine Geschäftsidee begeistert

Ein Pitch vor Industriepartnern ist ein entscheidender Moment. Es geht nicht nur darum, eine Idee zu präsentieren – es geht darum, Menschen zu überzeugen, die einen klaren Blick auf Machbarkeit, Nutzen und Wirtschaftlichkeit haben. Doch was unterscheidet Deinen erfolgreichen Pitch von einem, der schnell in Vergessenheit gerät? Die Antwort liegt in einer Kombination aus Vorbereitung, Perspektivenwechsel und Struktur.

Aus meiner Erfahrung in der Wirtschaftsförderung weiß ich, dass Industriepartner vor allem eines suchen: klare Lösungen für ihre Herausforderungen. Es geht ihnen nicht um Visionen ohne Substanz, sondern um greifbare Ergebnisse. Denn am Ende steht immer die Frage im Raum, ob eine Investition in neue Produkte, Technologien oder Lösungen auch wirklich sinnvoll und gewinnbringend ist.

Industrie versus VC: Wo liegt der Unterschied?

Ein Pitch vor Industriepartnern unterscheidet sich stark von Präsentationen vor Venture-Capital-Gebern (VCs) oder bei sonstigen Pitch-Wettbewerben. Während es bei einem VC-Pitch oft um das Potenzial geht, große Gewinne oder Marktanteile zu erzielen, konzentrieren sich Industriepartner auf konkrete Lösungen für bestehende Herausforderungen.

Industrieunternehmen stellen sich Fragen wie:

  • Wie fügt sich das Produkt oder die Technologie in unsere aktuellen Prozesse ein?
  • Welche direkten Vorteile können wir daraus ziehen, beispielsweise in Form von Kosteneinsparungen oder Effizienzgewinnen?
  • Ist die Umsetzung risikoarm und skalierbar?

Bei Wettbewerben hingegen zählen oft die Innovationskraft und der „Wow-Effekt“ einer Idee. Der Fokus liegt stärker auf der Kreativität und dem Zukunftsversprechen, weniger auf der direkten Umsetzung im Tagesgeschäft eines Unternehmens.

👉 Tipp: Setze den Schwerpunkt Deines Pitchs auf den unmittelbaren Nutzen für das Unternehmen. Zeige, wie Deine Idee bestehende Prozesse verbessert oder neue Geschäftsmöglichkeiten erschließt.

 

Perspektive verstehen: Sprich die Sprache der Industrie

Industrieunternehmen suchen keine Innovationen um der Innovation willen – sie wollen Lösungen für ihre spezifischen Herausforderungen. Ein guter Pitch geht deshalb nicht von der Idee aus, sondern von den Bedürfnissen des potenziellen Partners. Was beschäftigt das Unternehmen? Wo gibt es Optimierungspotenziale? Dein Pitch sollte genau darauf eingehen.

👉 Tipp: Tauche in die Welt Deines Gegenübers ein. Recherchiere das Unternehmen, die Branche und spezifische Anforderungen sowie die aktuellen Herausforderungen. Noch besser: Sprich im Vorfeld mit Deinem potenziellen Partner, um ein klares Bild seiner Bedürfnisse zu bekommen.

 

Struktur schafft Überzeugung – Fakten, die wirken

Ein erfolgreicher Pitch kombiniert die Prägnanz einer guten Geschichte mit der Kraft von Fakten. Der Schlüssel liegt darin, klar und logisch vorzugehen: Starte mit einer präzisen Darstellung des Problems, zeige dann, wie Deine Lösung dieses Problem angeht, und stelle schließlich den konkreten Nutzen heraus. Dabei ist es entscheidend, nicht nur die Funktionalität Deines Produkts oder Deiner Idee zu erklären, sondern auch den langfristigen Mehrwert für das Unternehmen zu verdeutlichen – etwa in Form von eingesparten Kosten, optimierten Prozessen oder effizienterem Ressourceneinsatz.

👉 Tipp: Beginne mit einer packenden Einleitung, welche die Aufmerksamkeit Deiner Zuhörer weckt, und beende Deinen Pitch mit einem klaren Handlungsaufruf. Zum Beispiel: „Ihr Business Case würde wie folgt aussehen können… Unsere Lösung könnte damit Ihre Energiekosten um X % senken – lassen Sie uns in einem Testprojekt gemeinsam die ersten Schritte gehen.“

 

Best Practice nutzen: Erfolgsgeschichten teilen

Wenn Du bereits eine erfolgreiche Partnerschaft mit einem ähnlichen Kunden aufgebaut hast, solltest Du diese unbedingt in Deinem Pitch hervorheben. Erfolgsgeschichten sind der beste Beweis dafür, dass deine Lösung nicht nur theoretisch funktioniert, sondern auch in der Praxis Ergebnisse liefert. Beschreibe kurz, wie Du dem Kunden geholfen hast, welches Problem gelöst wurde und welche konkreten Erfolge erzielt wurden – beispielsweise Einsparungen, Prozessverbesserungen oder Umsatzsteigerungen.

👉 Tipp: Verknüpfe die Best Practice direkt mit deinem potenziellen Partner: „Mit einem vergleichbaren Kunden haben wir durch unsere Lösung Produktionszeiten um X % gesenkt – und ich sehe großes Potenzial, diese Ergebnisse auch bei Ihnen zu erzielen.“

 

Visuelle Unterstützung mit Bedacht #businessasusual

Deine Präsentation ist das Fundament, Du bist jedoch der Storyteller. Verwende Folien sparsam und setze auf klare, minimalistische Visualisierungen, die Deine Aussagen unterstützen. Überfüllte Folien oder lange Textblöcke lenken ab und schwächen Deinen Auftritt.

👉 Tipp: Konzentriere Dich auf Kernaussagen und nutze Bilder, Grafiken oder Diagramme, die Deine Botschaft untermauern. Wenn Du keine greifbare Design-Kompetenz zur Hand hast, dann arbeite mit fertigen Templates, denn das professionelle Aussehen ist das A und O.

Übung macht den Meister – mit Unterstützung vor Ort

Auch die beste Idee braucht eine überzeugende Präsentation, um wirklich zu wirken. Ein sicherer und authentischer Pitch entsteht durch regelmäßiges Üben und eine gute Vorbereitung auf kritische Fragen. Deine Souveränität zeigt, dass Du Deine Idee bis ins Detail durchdacht hast – und genau das überzeugt potenzielle Partner.

👉 Tipp: Setze Dich mit der Wirtschaftsförderung vor Ort zusammen, um gezielt an Deinem Pitch zu arbeiten. Wenn Du in Düren bist, laden wir Dich herzlich in unseren Inkubator im CO_SPACE.DN ein. Hier kannst Du Deinen Pitch in einem professionellen Umfeld testen, ehrliches Feedback erhalten und Dich optimal auf Deinen Auftritt vorbereiten. Gemeinsam bringen wir Deine Präsentation auf den Punkt.

 

Über die Autorin:

Tatjana Pradzynski leitet den Inkubator CO_SPACE.DN und arbeitet seit über acht Jahren bei der WIN.DN GmbH, dem Wirtschafts- und Innovationsnetzwerk der Stadt Düren. Nach ihrem Kommunikationsdesign-Studium war sie als Designerin und Einzelunternehmerin für namhafte Unternehmen tätig. Heute unterstützt sie mit Herzblut Gründer:innen dabei, ihre Geschäftsideen zu realisieren, nachhaltige Strategien zu entwickeln und ihr Potenzial voll auszuschöpfen – von der ersten Idee bis zum erfolgreichen Wachstum.

Tatjana Pradzynski, Leiterin des Inkubators CO_SPACE.DN

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